Zeit der Titanen
  [nicht mehr im Kino - Release: 25. Oktober 2001]
   
 

Ein Film von Edgar Hagen • Zwischen 1950 und 1966 zogen tausende von Männern ins Walliser Hochgebirge, in eine Urlandschaft aus Fels und Eis. Sie errichteten eine Zivilisation auf Zeit: Baracken dörfer an den Abgründen der Berghänge wie tibetische Klöster. Von hier aus sprengten sie ein 160 Kilometer langes Stollenlabyrinth unter dem Matterhorn und anderen imposanten Gipfeln in den Fels, durch welches das Wasser von 35 Gletschern der Grande Dixence, der höchsten Staumauer der Welt, zufliesst. Im Winter, wenn die Stollen hinter den gepanzerten Stahltoren nicht meterhoch mit Schmelzwasser überflutet sind, kehrt eine letzte Gruppe von Männern an diese magischen Orte zurück. Im Kampf mit den Naturgewalten hatten sie dem Berg das weitverzweigte unterirdische Flussbett unter extremen Arbeitsbedingungen abgerungen.

Mineure und Intellektuelle wie der Schriftsteller Maurice Chappaz durchreisen nochmals diesen unendlichen dunklen Schlund und suchen die Orte, wo einst die überfüllten Barackendörfer standen, von denen heute nur noch Ruinenreste zeugen. Hier wuchsen sie über sich selbst hinaus. Die Konfrontation mit den eigenen physischen und psychischen Grenzen überragt das Leben dieser Männer. Sie bewältigten Lebenskrisen und entrannen der Armut ihrer Familien. Hier fanden sie ihre Zukunft und lebenslängliche Freundschaften, aber auch Einsamkeit, Krankheit und Tod. In der Dunkelheit des Berges und den eisigen Einöden des Hochgebirges entdecken die Rückkehrer ihre eigenen Spuren. Ihr übermenschliches Werk wird zum Spiegel des über sich selbst hinauswachsenden Menschen und seines verletzlichen Wesens.


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VERLEIH: Look Now!

 

REGIE:
Edgar Hagen
PRODUKTION:
Brigitte Hofer
Maximage
CAST:
Fernand Dubois
Arthur Pollinger
Albert Sierro
Michel Mayor
Jean Métrailler
Jean-Pierre Monnet
DREHBUCH:
Edgar Hagen
KAMERA:
Séverine Barde
Milivoj Ivkovic
SCHNITT:
Loredana Cristelli

LAND:
Schweiz
JAHR: 2001
LÄNGE: 80min