The Sweet Hereafter
  [nicht mehr im Kino - Release: 23. Januar 1998]
   
 

Ein Meisterwerk der Gefühle • Ein Schicksalsschlag wird für eine Gemeinschaft zum Prüfstein. Als ein Schulbus verunglückt, finden vier zehn Kinder des Provinznests Sam Dent den Tod. Der Anwalt Mitchell Stephens reist aus der Grossstadt an und will die Eltern der Opfer dafür gewinnen, gemeinsam Anklage zu erheben. Denn jemand muss ja an dieser Katastrophe schuld sein, und die Leidtragenden sollen Genugtuung erhalten. Stephens' Ansinnen zwingt die trauernden Hinterbliebenen, Stellung zu beziehen: zu ihrem Verlust, zu ihrem Zorn, zu ihren Mitmenschen. In der halbwüchsigen Nicole, die seit dem Unfall querschnittgelähmt ist, glaubt der Anwalt die ideale Kronzeugin für seine Klage gefunden zu haben. Aber als Fremder kann Stephens nicht ahnen, dass die Menschen von Sam Dent Geheimnisse haben, die seine Pläne zu durchkreuzen drohen.

Atom Egoyan hat schon in früheren Filmen wie «The Adjuster» und «Exotica» sein Feingefühl für Spannungen und Störungen in Familien und anderen Gemeinschaften bewiesen, und dass er ein Meister des vielschichtigen und raffinierten Erzählens ist. In «The Sweet Hereafter» spricht er auch die Gefühle des Publikums an, ohne jedoch auf billige Spekulation zurückzugreifen. Er baut vielmehr auf die unmittelbare und universelle Wirkung der Geschichte, die der Autor Russell Banks in seiner gleichnamigen Romanvorlage erzählt: die Konfrontation einer kleinstädtischen Gemeinschaft mit einer Tragödie, das Zusammenprallen des Alltagslebens mit aussergewöhnlichen Ereignissen und die seelischen und moralischen Konflikte, die dadurch aufbrechen.

Ein Ensemble von aussergewöhnlich starken Schauspielern verkörpert die Menschen von Sam Dent, die durch das Unglück entzweit oder geeint, in iedem Fall aber aus der Bahn geworfen werden. Ian Holm («Big Night», «The Madness of King George») brilliert als Anwalt Stephens, der bei allem beruflichen Erfolg seine eigenen Familienprobleme nicht zu lösen vermag. Die tapfere und unbeugsame Nicole spielt Sarah Polley, die von Auftritten in Terry Gilliams «The Adventures of Baron Munchhausen» und in Egoyans «Exotica» her bekannt ist.

In «The Sweet Hereafter» verweben sich die Einzelschicksale seiner Figuren zu einem faszinierenden und bewegenden Drama um Tod und Trauer, Schuld und Sühne, Gewissen und Verantwortung jenseits von Glauben und Gesetz. Atom Egoyans Meisterwerk wurde allein in Cannes mit drei Preisen ausgezeichnet und heimste nicht weniger als 16 Nominationen für «Genies» (kanadische Oscars) ein.


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VERLEIH: No Distributor

 

REGIE:
Atom Egoyan
PRODUKTION:
Camelia Friedberg
Atom Egoyan
Robert Lantos
Andras Hamori
CAST:
Ian Holm
Sarah Polley
Gabrielle Rose
Bruce Greenwood
Arsinée Khanjian
DREHBUCH:
Atom Egoyan
Russell Banks
KAMERA:
Paul Sarossy
SCHNITT:
Susan Shipton
MUSIK:
Mychael Danna
AUSSTATTUNG:
Phillip Barker

LAND:
Kanada
JAHR: 1997
LÄNGE: 112min