The Fog of War
  [nicht mehr im Kino - Release: 16. September 2004]
   
 

Oscar für den Besten Dokumentarfilm 2004 • The Fog of War zwingt den Zuschauer, sich mit Krieg und den daraus entstandenen Konsequenzen im 20. Jahrhundert zu beschäftigen: Grob geschätzt wurden 160 Millionen Menschen von anderen Menschen in Kriegssituationen getötet. Das 20. Jahrhundert war eines der gewalttätigsten in der Geschichte der Menschheit. Der Film legt uns nahe, dieses tragische Jahrhundert näher zu betrachten, als Anhaltspunkt dafür, wie wir eine Wiederholung im 21. Jahrhundert vermeiden können.

Kern des Films ist das Gespräch zwischen Regisseur Errol Morris (hinter der Kamera) und dem ehemaligen Aussenminister der Vereinigten Staaten Robert S. McNamara (vor der Kamera). Das Gespräch geht den umfassenden und vielfältigen Erfahrungen von Robert S. McNamara nach, die vom Ende des 1. Weltkriegs, über den Verlauf des 2. Weltkriegs, dem Entstehen des Kalten Krieges, der Kuba-Krise bis nach Vietnam reichen. Wir werden aufgefordert, das 20. Jahrhundert als Aussenstehende mitzuerleben, wobei uns der Regisseur und seine Hauptperson durch die Erfahrungswelt von Führungspersönlichkeiten, die in folgenschwere Ereignisse verwickelt waren, lenken.

Ausführliche Archivaufnahmen der Ereignisse und erst kürzlich freigegebene Tonbandaufnahmen aus dem Weissen Haus helfen dem Zuschauer, die Aussagen des 85-jährigen McNamara dem jeweiligen Kapitel der Vergangenheit zuzuordnen.

Aus mehr als 20 Stunden Interviewmaterial wurde ein 106 Minuten langer Film, der sich um 11 einprägsame Lehrsätze rankt, die McNamara aus seinem nachdenklichen Rückblick auf die Ereignisse entwickelt hat. Diese Lehrsätze betonen: Die Wichtigkeit, sich in seinen Gegner hineinzuversetzen, die Grenzen des menschlichen Verstands im Treffen von aussenpolitischen Entscheidungen, die schmerzhaften moralischen Entscheidungen, die in der Handhabung internationaler Angelegenheiten zu treffen sind und die enorme Bedrohung eines Nuklearkriegs.

Letztendlich sind diese Lehrsätze eine Warnung an künftige Generationen.

McNamara durchlebt die Schrecken und Triumphe des 20. Jahrhunderts noch einmal als Grundlage für die Frage, was die Menschheit vom 21. Jahrhundert zu erwarten hat. Vor allem fordert McNamara die Zuschauer dazu auf, sich der Frage zu stellen, welche Rolle Konflikte und besonders nukleare Krisen in der Gesellschaft der Zukunft spielen werden.


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REGIE:
Errol Morris
PRODUKTION:
Julie Bilson Ahlberg
Errol Morris
Michael Williams
CAST:
Robert McNamara
Fidel Castro
Barry Goldwater
Lyndon Johnson
John F. Kennedy
Richard Nixon
KAMERA:
Robert Chappell
Peter Donahue
SCHNITT:
Doug Abel
Chyld King
Karen Schmeer
TON:
Coll Anderson
MUSIK:
Philip Glass
John Kusiak
AUSSTATTUNG:
Ted Bafaloukos
Steve Hardie

LAND:
USA
JAHR: 2003
LÄNGE: 107min