El Acordeón del Diablo
  [nicht mehr im Kino - Release: 19. Oktober 2000]
   
 

Von Stefan Schwietert • EL ACORDEON DEL DIABLO ist eine Reise an die kolumbianische Karibikküste, in die Heimat des grossen Sängers und Komponisten Pacho Rada. Mit ihm taucht der Film ein in die Musik der Karibik, in das Reich von Cumbia, Vallenato und Son. Es ist eine Welt von Musikern wie Alfredo Gutierrez, der die Stierkampfmusik seiner Heimat in einen fiebrigen, pulsierenden Big-Band-Sound verwandelt. Oder Israel Romero, unbestrittener Star und König des Vallenato-Akkordeons, der sich mit seinem Neffen El Morre einen atemberaubenden Zweikampf unter Akkordeonvirtuosen liefert.

Francisco ,Pacho' Rada selbst ist heute 93 Jahre alt. Er lebt in einer Wellblechhütte am Stadtrand von Santa Marta, während seine Musik die Hitparaden stürmt. Seine Lebensgeschichte aber ist eine Legende. Sie inspirierte Gabriel Garcia Marquez zur Figur des Troubadours 'Francisco El Hombre', die sich wie ein roter Faden durch seinen Roman 'Hundert Jahre Einsamkeit' zieht. In EL ACORDEON DEL DIABLO erzählt Pacho Rada seine Version der Geschichte. Mit vier Jahren hält er zum ersten Mal ein Akkordeon in der Hand und lässt es nie wieder los. Er zieht als junger Mann von Dorf zu Dorf, von Fest zu Fest, spielt und singt für ein paar Centavos, komponiert dabei unzählige Lieder. Und er berichtet von jener Nacht, in der er den Teufel in einem Akkordeonduell bezwang und seine Seele rettete.

Wie in den Romanen von Marquez sind auch in den Erinnerungen von Pacho Rada die Grenzen zwischen Fantasie und Realität aufgehoben. Für ihn, der 422 Enkel und Urenkel hat, ist der tägliche Überlebenskampf in Kolumbien so wirklich wie Fabeln und Märchen über Hexen und Ungeheuer. Der Film folgt ihm auf seiner Reise in beide Welten: in ein Land, das von Armut und Gewalt zerrissen wird, und in ein Reich fantastischer Legenden und mitreissender Musik.


© 2024 Look Now!

VERLEIH: Look Now!

 

REGIE:
Stefan Schwietert
PRODUKTION:
Thomas Kufus
KAMERA:
Ciro Cappellari

LAND:
Deutschland
Schweiz
JAHR: 2000
LÄNGE: 91min